Attraktivität der Bahn steigern: Bahnachse Hamburg-Elmshorn nicht aus den Augen verlieren!

Schriftzug: "Die Attraktivität der Bahn muss steigen!" neben der Sonnenblume der Grünen. Darüber ein Foto von einer roten S-Bahn mit der Bildquellenangabe Pixabay.

Die Bahnachse Hamburg-Elmshorn ist für viele Pendler*innen aus dem Kreis Pinneberg für ihren täglichen Weg essenziell. Per Regionalzug oder S-Bahn kann der Weg in die Hamburger Innenstadt leicht und schnell zurückgelegt werden. Dabei zählen für Pendelnde zusätzlich zur Effektivität auch die Zuverlässigkeit und die Bequemlichkeit der Pendelverbindung.

In letzter Zeit krankt es an diesen Punkten vermehrt. Durch Baustellen wurden Teile des Regionalverkehrs eingeschränkt. Mit den Teilstreichungen der Halte in Tornesch zum letzten Fahrplanwechsel und zeitweisen vollumfänglichen Zugausfällen im Regionalverkehr zwischen Pinneberg und Hamburg gab es erhebliche Beeinträchtigungen. Damit sinkt nicht nur das Angebot, es leidet auch die langfristige Attraktivität der Strecke und des Verkehrsmittels Bahn. Hinzu kommt die regelmäßige Überfüllung der Regionalzüge zu den Stoßzeiten bereits in Elmshorn, sodass spätere Zusteigende Richtung Süden das Nachsehen haben.

Auch der S-Bahn-Verkehr im Kreis war in der letzten Zeit nur eingeschränkt nutzbar. Zwar profitiert der Kreis Pinneberg durch die Neukonzeption des S-Bahn-Netzes und die Taktverdichtungen, allerdings fällt zunehmend auf, dass während und nach Störungen im Hamburger Kernnetz die Züge der S3 bereits am Bahnhof Elbgaustraße ausgesetzt werden. Wann der nächste Zug wieder über die Landesgrenze fährt, bleibt häufig ungewiss. Dies lässt am Bahnhof Elbgaustraße zu Recht frustrierte und gestresste Pendelnde zurück.

Angesichts der aktuellen Pläne des CDU-geführten schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums unter Verweis auf mangelnde Regionalisierungsmittel zur Umsetzung des bisherigen Schienenangebots sind dies schlechte Vorzeichen für Pendelnde. Die geplante Reduktion des Bahnverkehrs auf der Achse Hamburg-Elmshorn würde die bereits ausgelasteten Züge auf der Strecke nur noch stärker belasten. Dies wäre ein massiver Rückschlag für Pendelnde. Seitens des grünen Kreisverbandes besteht die deutliche Forderung an die Landesebene, die Verkehre nicht zu reduzieren, sondern dem bestehenden und wachsenden Bedarf gerecht zu werden und das Angebot auszubauen.

„Für uns ist klar, dass der Weg über die Schiene nach Hamburg nicht aus den Augen verloren werden darf. Störfaktoren müssen auf ein Minimum eingegrenzt werden und Zugausfälle sollten das letzte Mittel sein. Vielmehr setzen wir uns für eine weitere Attraktivitätssteigerung auf der Strecke sowie weitere Angebotserweiterungen ein und setzen darauf, dass die zuständigen Ebenen diese wichtige Pendlerachse aufgrund ihrer Bedeutung für die Region und der bereits bestehenden starken Auslastung weiter stärken. Mit dem 3. und 4. Gleis wurde Ende letzten Jahres bereits ein wichtiger Schritt getan. Ausgeruht werden darf sich darauf aber nicht.“

Lukas Unger, Kreisvorstandssprecher

„Der Regionalverkehr muss aufgrund der hohen Pendlerfrequenz verbessert werden. Eine Umstellung auf Doppelstockwagen ist notwendig, um ausreichend Platz zu bieten. Die Ausdehnung des 10-Minuten-Betriebs des S-Bahn-Verkehrs bis Mitternacht ist ebenfalls wichtig, um den Heimweg von abendlichen Veranstaltungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne lange Wartezeiten zu ermöglichen.“

Dagmar Sydow-Graen, Beisitzerin im Kreisvorstand

„Auch neben der Strecke bleibt Raum für Verbesserungen. Wir setzen uns weiter für die Verbesserung der übergreifenden Verkehre, in dem wir an den Bahnhöfen Angebote für Fahrradstellplätze ausweiten und modernisieren, sowie das Angebot der Buslinien mit funktionablen Umstiegszeiten weiter stärken wollen.“

Lukas Unger, Kreisvorstandssprecher