Der angekündigte Aufschub des Baus des 4. Bahnsteiges am Bahnhof Elmshorn von 2035 auf 2045 bedeutet eine weitere erhebliche Verzögerung des Baus des 3. und 4. Gleises im Nadelöhr zwischen Hamburg und Elmshorn. Bundestags- und Landtagsabgeordnete von CDU und SPD im Kreis Pinneberg drücken über diese Entscheidung ihren Unmut aus, obwohl diese durch die geringere Priorisierung dieses Projektes im Gutachten des Bundesverkehrsministers Schnieder (CDU) und der Finanzplanung der schwarz-roten Bundesregierung begründet ist (die SHZ berichtete).
Als maßgeblich treibende Kraft hinter dem Ausbau des 3. und 4. Gleises zwischen Hamburg und Elmshorn, der im überwältigenden öffentlichen Interesse ist, kämpfen wir als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf allen politischen Ebenen (Bund, Land, Kreis und Stadt) an der Seite der Bürgerinitiativen seit vielen Jahren klar und kontinuierlich für den beschleunigten Ausbau. Dass die schwarz-rote Bundesregierung diesen nun noch weiter verzögert, ist verantwortungslos.
Unsere Politikerinnen und Politiker äußern sich zur Thematik wie folgt:
“Die geplante Verschiebung des Baus einer vierten Bahnsteigkante in Elmshorn auf 2045 ist inakzeptabel. Geld genug gäbe es: Die vielen Milliarden Euro des Sondervermögens Infrastruktur sollten genau in solche Projekte fließen, die einen hohen Nutzen für die Menschen vor Ort haben. Auch der Klima- und Transformationsfonds stünde bereit. Doch die Bundesregierung fördert lieber klimaschädliches Erdgas statt die Verkehrswende. Die Bundesregierung muss diesen ignoranten und destruktiven Umgang mit Haushaltsgeld sofort beenden und bereits geplante, wichtige Maßnahmen für eine verlässliche Schiene planungssicher umsetzen.”
Nelly Waldeck, mobilitätspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
“Seit Jahren ist klar: Wir brauchen das 3. und 4. Gleis – für zuverlässige Züge, eine starke Wirtschaft im Norden und vor allem für die vielen Pendler*innen im Kreis. Die Bundesregierung spricht von Planungsbeschleunigung und Zukunftsinvestitionen in Milliardenhöhe, nicht zuletzt durch Funktionsträger aus unserem Kreis, gleichzeitig soll dieses für den Kreis Pinneberg, ganz Schleswig-Holstein und Hamburg entscheidende Projekt aber noch weiter aufgeschoben werden. Nicht nur ist die massive Verzögerung der Verkehrswende klimapolitisch verantwortungslos, dieser Widerspruch zwischen Regierungsversprechen und Realität geht auch am Ende auf Kosten der Menschen hier vor Ort und der wirtschaftlichen Stärke des Nordens.”
Lukas Unger, Kreisvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Pinneberg und Kreistagsabgeordneter
“Seit über 50 Jahren wird den Einwohnerinnen und Einwohnern von Elmshorn der Ausbau der Bahnanbindung mit zusätzlichen Haltepunkten versprochen, doch die Strecke leidet unter Überlastung und maroder Infrastruktur, was zu regelmäßigen Zugausfällen und Verspätungen führt. Trotz bereits bewilligter finanzieller Mittel wurde die Umsetzung dieser Maßnahmen um mehr als zehn Jahre verschoben, was nicht nur die Menschen in Elmshorn, sondern auch Nutzer der Strecke nach Kiel, Flensburg und auf der Marschbahn betrifft und zu steigenden Kosten im Stadtumbau der Stadt Elmshorn führt. Die Region zeigt sich enttäuscht, da die Bundesregierung ihr Versprechen einer Investitionsoffensive nicht einlöst und den Kreis Pinneberg in dieser Angelegenheit wiederholt im Stich lässt.”
Sven Herrmann, Ortsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Elmshorn und Stadtverordneter in Elmshorn