Im Ausschuss für Soziales, Gleichstellung, Gesundheit und Senioren – kurz ASGGS – hat die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Frau Frahm, kürzlich ihren 4. .Jahresbericht zur Umsetzung der Instanbul Konvention im Kreis Pinneberg vorgestellt. Sie schreibt:
Wir wollen Ihnen berichten, wo wir in Schleswig-Holstein und besonders im Kreis Pinneberg beim Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern und gegen häusliche Gewalt stehen. Wir möchten Ihnen die Lücken in unseren Hilfesystemen aufzeigen und Ihnen darüber berichten, was wir tun, um diese Lücken zu schließen.
Dieser Bericht legt seinen Hauptaugenmerk auf geschlechterspezifische Gewalt gegen ältere Frauen.
Sie beschreibt wie wenig gerade ältere Frauen im Fokus des Gewaltthemas sind. Das ist unter anderem so, weil viele insbesondere sehr alte Frauen im Laufe ihres Lebens zwar sexualisierte Gewalt oder auch Gewalt durch den Partner erlebt haben, aber das wurde in unserer Gesellschaft lange als völlig normal empfunden. Die Vergewaltigung in der Ehe wird erst 1998 zum Straftatbestand.
Frau Frahm zeigt die Errungenschaften der Gleichstellung in den letzten Jahrzehnten auf, betont aber gleichzeitig:
Ein gesellschaftlicher Wandel braucht Zeit und ist nicht mit der Verabschiedung neuer Gesetze automatisch vollzogen. Viele Frauen empfinden häusliche und sexualisierte Gewalt als Tabuthemen und schämen sich häufig für ihre Erfahrungen. Dies zeigt, dass auch für diese Zielgruppe die fortlaufende Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Partnerschaftsgewalt und häusliche Gewalt unverzichtbar ist. “Die Scham muss die Seiten wechseln.“ (Gisèle Pélicot).
In Ihrem Bericht wird auch auf die Gewalt gegen alte / hochaltrige Frauen mit Migrationsgeschichte und Gewalt gegen alte / hochaltrige Frauen mit Behinderung eingegangen.
Der Bericht ist lang und kann hier nur in Auszügen wiedergegeben werden. Ziel sollte es sein, dass auch ältere Frauen wissen, wo und wie sie Beratung und Hilfe finden. Die Frauenberatungsstellen in Pinneberg und in Elmshorn sind auf jeden Fall kompetente Ansprechpartnerinnen – auch für ältere Frauen.
