Pressemitteilung

Information zu Altlasten in einem Bereich der Pinneberger Innenstadt

Bei einer Bodenuntersuchung in Pinneberg ist eine gravierende Altlast von Chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) sowie Tri- und Tetrachlorethenentdeckt worden, die bereits das oberflächige Grundwasser erheblich verunreinigt hat (das Hamburger Abendblatt berichtete am 23.09.2024). Erlaubte Grenzwerte wurden dabei um das Siebzigtausendfache überschritten – eine nie zuvor gemessene Überschreitung.

Die Stadt Pinneberg hat in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung bereits Schritte eingeleitet, um die Belastung zu entfernen.

Mathias Schmitz, Vorsitzender des Umweltausschusses im Kreistag, sagt dazu:

 „Das Zeug muss da raus. Da muss jetzt schnell gehandelt werden, das ist gar keine Frage. Diese hohen Werte dieser Schadstoffe sind wirklich bemerkenswert.“

Weitere Informationen sind der folgenden Presseerklärung der Kreisverwaltung vom 25.09.2024 zu entnehmen:

„Im Innenstadtbereich der Stadt Pinneberg sind im Bereich von drei Straßenzügen Schadstoff-Belastungen des Bodens und des Grundwassers festgestellt worden. Es handelt sich um Verunreinigungen mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW).

Für die Bevölkerung besteht durch die festgestellten Verunreinigungen aktuell keine akute Gefährdungslage. Jetzt geht es darum, eine akute Gefährdung auch für die Zukunft auszuschließen. Dafür sind zuerst weitere Untersuchungen und Analysen notwendig, um darauf aufbauend ein Maßnahmenkonzept aufzustellen, mit dem die Altlasten aus Boden und Wasser entfernt werden können.

Die auffälligen Proben sind im Boden sowie im Grundwasser entnommen worden. Eine Gefährdung des Trinkwassers besteht nicht, weil das betroffene Gebiet nicht im Einzugsgebiet des Wasserwerks liegt und somit außerhalb des Wasserschutzgebiets.

Die Verunreinigungen sind im Zuge von Bauleitplanungen der Stadt Pinneberg festgestellt und untersucht worden.

Die Stadt Pinneberg hat bereits vertiefende Untersuchungen eingeleitet. Dabei unterstützen und beraten die Untere Bodenschutz- und die Untere Wasserbehörde des Kreises Pinneberg.

Zur Art der Verunreinigungen:

Die Verunreinigungen sind sowohl im Boden als auch im Grundwasser festgestellt worden.

LCKW werden beispielsweise als Lösungs- und Reinigungsmittel genutzt. Branchen, die LCKW verwendet haben bzw. verwenden, sind insbesondere:

–              Metallverarbeitung (z.B. Galvanik, Oberflächenentfettung)

–              Chemische Reinigungen

–              Farb- und Lackherstellung

–              Textilindustrie.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um folgende Stoffe:

Trichlorethen, enthält 3 Chloratome (Trivialname Tri) C2HCl3

Tetrachlorethen, enthält 4 Chloratome (Trivialname Per) C2Cl4.

Zur Ursache der Verunreinigungen:

Die Ursachen für die Verunreinigung in Pinneberg sind noch nicht abschließend geklärt. In dem betroffenen Bereich waren in der Vergangenheit unter anderem auch chemische Reinigungen ansässig.

Allgemein kann es sich um folgende Ursachen handeln:

–              Schadensfälle in der Produktionsstätte

–              Unfälle während des Transportes

–              unsachgemäßer Umgang mit chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW)

–              unsachgemäße Lagerung von leeren Gebinden

Foto: Die Visualisierungen des B-Planes 147. Die betroffene Fläche ist blau umrandet.“

Entwurf des Bebauungsplans 147 der Stadt Pinneberg. Blau markiert ist ein Gebiet östlich der Innenstadt, zwischen Bahnhofstraße und Fahtskamp.