Pressemitteilung

Besuch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Gruppenfoto von Grünen und Krankenhausmitarbeitenden vor der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Elmshorn. Darauf der Text: "Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schützen!" Daneben die Sonnenblume der Grünen.

Am internationalen Kindertag am 20. September richtet sich der Blick auf das Leben von Kindern und Jugendlichen, auch im Kreis Pinneberg.

Wie der letzte Gesundheitsbericht zur Kinder- und Jugendgesundheit vor wenigen Wochen zeigte, sind die Herausforderungen vor allem im Bereich der psychischen Gesundheit gewachsen: Seit 2011 sind etwa depressive oder manische Fälle um mehr als 80 Prozent, bei Hyperaktivität um 50 Prozent gestiegen. Im Bundesdurchschnitt sieht es kaum besser aus: 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen waren laut Bundesregierung im Jahr 2023 noch immer psychisch gestresst.

Für uns sind diese Ergebnisse nicht überraschend:

„Die Folgen der Corona-Pandemie, Leistungsdruck, gestiegene Lebenshaltungskosten und Mobbing, all das macht Kindern zu schaffen. Krisen wie der Ukraine-Krieg und der Klimawandel belasten unterschwellig zusätzlich. Daher versuchen wir mit allen Fraktionen seit 2020 nachzusteuern: Mehr Gewaltprävention und Aufklärung zum Medienkonsum, Schulsozialarbeit und einem umfangreichen Sonderfonds für Projekte und die Trauma-Ambulanz“, so Dr. Nadine Mai, jugendpolitische Sprecherin der grünen Kreistagsfraktion.

Für viele Dinge sei aber auch das Land zuständig: Erleichterungen im Schulsystem, medizinische Beratung, der Ausbau von ambulanten und stationären Hilfen für Betroffene. Daher haben die Kreisgrünen die Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn und den gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen im Landtag, Jasper Balke, zu einem Austausch eingeladen.

Die Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Anna Vetter, wies im Gespräch auf die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Versorgungsstelle im Kreis Pinneberg hin. Gleichzeitig sei das Bewusstsein der ganzen Gesellschaft nötig, um die psychische Gesundheit von jungen Menschen zu erhalten: Achtsamkeit für die Stressfaktoren von Kindern, eine wertschätzende Schulkultur und Aufklärung zu Drogen- und Medienkonsum, ganzheitliche Unterstützung der Familien, all das könne psychischen Erkrankungen vorbeugen. Im Land braucht es vor allem eine Reduktion von Bürokratie, um Interventionen und Hilfen auch schnell und passgenau zu bieten.

Die Grünen im Landtag haben sich der Sorgen angenommen, so betont Jasper Balke:

„Letztes Jahr haben Eltern und Landeschülervertretung dem Landtag ein Positionspapier überreicht, in dem viele Maßnahmen aufgelistet sind. Das zeigt, wie stark das Thema in die Familien und in die Schule hineinwirkt. Wir haben uns als Land daher schnell auf den Weg gemacht: Mit dem Soforthilfe-Programm Sprechstunden an Schulen gibt es neue niedrigschwellige Beratung vor Ort. Zudem haben wir in der Schwarz-Grünen Koalition eine Strategie zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein verabredet, die aktuell zwischen den Ressorts auf Landesebene verhandelt wird. Außerdem arbeiten wir daran, die Kooperation zwischen Gesundheits- und Schulsystem insbesondere im Hinblick auf die Versorgung von Schülerinnen und Schülern mit schweren psychischen Erkrankungen zu verbessern.“

Dabei bekommt Balke Unterstützung aus unserem Kreisverband, etwa auch im Kontext der Sicherheit an Schulen und der Gewaltprävention:

„Daher fordern wir nicht nur bessere Rahmenbedingungen für die Versorgunginstitutionen wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie, sondern auch, dass wir Kindern auf Augenhöhe begegnen und Lehrkräfte unterstützen, niemanden mit seiner Wut und Sorgen allein zu lassen. Dazu braucht es auch eine Erweiterung der Schutzkonzepte und der Schulsozialarbeit.“, ergänzt Lukas Unger, Kreisvorsitzender, der sein Abitur mitten in der Pandemie 2021 abgeschlossen hat und die Folgen daher gut nachvollziehen kann: „Die Pandemie wirkt bei vielen Kindern und Jugendlichen lange nach. Als Politik dürfen wir das nicht vergessen, sondern müssen dies gemeinsam annehmen und den Problemen entgegenwirken.“